Medienhäuser zu Vielfalt zwingen?

Saskia Hödl gestikuliert während sie mit Nachwuchsjournalisten redet
Foto: Julian Kugoth

Der Reiz am Journalismus ist, jeden Tag neue Sachen zu lernen und viel zu erleben, meint Saskia Hödl. Die 30-jährige Journalistin arbeitet als Redakteurin bei der taz.

Die Arbeit als Journalistin sei sehr vielfältig und es sei eine Bereicherung, jeden Tag neue Menschen kennenzulernen und dadurch auch viel über sich selbst zu lernen, erzählt die in Wien geborene Redakteurin.

Vielfalt fördern

Hödl findet, dass der Journalismus vielfältiger werden müsse, denn da sei „noch viel Luft nach oben“. In Zukunft müssten die Medien ein Abbild der Gesellschaft sein und Vielfalt darstellen. Es kann noch besser werden, das Ziel eines vielfältigen Journalismus sei noch lange nicht erreicht. Die taz sei bereits sehr vielfältig, mache viel freiwillig und gehe so mit gutem Beispiel voran. Natürlich sei immer noch Platz für Verbesserungen. „Die Redaktionen müssen sensibilisiert werden, die Personalabteilungen ebenfalls. Da den Menschen selbst ihre rassistischen Ressentiments leider nicht immer bewusst sind, könnten anonymisierte Aufnahmeverfahren verhindern, dass Lebensläufe voreilig aussortiert werden.“ Um mehr Vielfalt in den Journalismus zu bringen fragt sie sich: „Muss man Medienhäuser zwingen?“

Panter-Volontärin

Sie selbst war Volontärin der Panter Stiftung der taz. Während ihres Pflichtraktikums bei der Tageszeitung wurde sie darauf aufmerksam. Hödl kommt aus Österreich, hat aber auch sudanesische Wurzeln und fand deswegen die Panter Stiftung ansprechend. Außerdem machte sie durch ihr Aussehen bereits selbst Erfahrungen mit Rassismus. Rassistische Bemerkungen begleiten sie, seit sie denken kann. Zunächst bewarb sich die Östereicherin für einen Panter Workshop, und absolvierte anschließend ihr Volontariat bei der taz von Oktober 2013 bis April 2015. Nach ihrem Volontariat arbeitet sie momentan als Redakteurin bei der taz. Sie hat es geschafft, Journalistin zu werden, da sie genau wusste, was sie will und bereit war, hart dafür zu arbeiten.

Umwege in den Journalismus

In den Journalismus kam sie allerdings über Umwege. Zwar entdeckte Saskia Hödl schon früh ihr Talent für das Schreiben, studierte aber zunächst internationale Betriebswirtschaftslehre in Wien. Damit war sie jedoch nicht zufrieden und begann zuerst, Publizistik, später Medienmanagement und Journalismus zu studieren, zwischendurch kellnerte sie. Während ihrer Studienzeit arbeitete sie auch als Kellnerin. Nach ihrem Abschluss 2012 absolvierte sie Praktika bei der ZEIT und der WELT in Berlin. Momentan arbeitet sie im Bereich Medienkultur und Gesellschaft, interessiert sich aber auch sehr für Politik, vor allem Gesellschaftspolitik. In Zukunft würde die Wienerin gerne im Print Journalismus bleiben, kann sich aber auch eine Arbeit im Onlinejournalismus, Fernsehen oder Radio vorstellen.  Am liebsten aber würde sie weiter schreiben, weil sie dies schon immer gerne tut.

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