10 Dinge, die wir auf der ZukunftsTour in Leipzig gelernt haben

Bei den Lernstationen und Ausstellungen konnte man viel ausprobieren. Oft gab es wirklich erstaunliche Dinge zu entdecken. Yvonne Hein und Sabrina Winter haben 10 davon zusammengetragen.

Produkte, die Palmöl enthalten
Produkte, die Palmöl enthalten Foto: Sabrina Winter

1. Nutella tötet Orang Utans

Richtig gehört! In Nutella ist nämlich viel Palmöl. Um das zu gewinnen, werden riesige Flächen im Regenwald gerodet. Dann baut man dort Ölpalmen an. Wird der Regenwald aber zerstört, verschwindet auch der Lebensraum vieler Tierarten. Die Orang Utans sind hier die Hauptleittragenden. Sie werden immer weniger, weil der Bedarf nach Palmöl immer größer wird.

 

2. Eine Fluchtsituation dauert im Durchschnitt 25 Jahre

Tatsächlich vergeht im Schnitt ein Vierteljahrhundert vom Moment, in dem ein Mensch seine Heimat verlässt, bis zu dem Moment, in dem er ein neues Leben an einem sicheren Platz beginnt. Zurzeit sind ungefähr 60 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. 90 Prozent von ihnen werden in Entwicklungsländern aufgenommen. In der Türkei leben gerade circa 2,5 Millionen Menschen aus Syrien, die Schutz vor dem Bürgerkrieg suchen. Der Libanon hat prozentual zu seiner Bevölkerung die meisten Flüchtlinge aufgenommen: Ein Fünftel der Bevölkerung des Landes sind Flüchtende.

3. Augen auf beim Einkauf: Schokolade ist unfair

Nicht jede Schokolade, aber die meisten Sorten, denn weniger als 1 Prozent der Schokolade in unseren Supermärkten wird fair gehandelt. Ganz schön wenig – vor allem wenn man bedenkt, dass Kakaobauern ihre Kinder zur Schule schicken können, wenn sie fair bezahlt werden. Wenn sie in einer sogenannten Initiative sind, erhalten sie einen Mindestlohn und werden am Gewinn der Firma beteiligt.

Lichtverschmutzung in Europa
Lichtverschmutzung in Europa Foto: Sabrina Winter

4. Vögel sterben durch Lichtverschmutzung

Wie geht das denn? Nun ja, das künstliche Licht in Großstädten (Laternen, Reklame) desorientiert Vögel stark. Sie fühlen sich durch das Licht angezogen, fliegen hin, werden geblendet, prallen gegen Hindernisse und sterben an ihren Verletzungen. Auch für Insekten ist zu viel Licht gefährlich: Sie umkreisen es bis zur Erschöpfung, dann fallen sie zu Boden.

5. Mit wenig Arbeit kann man weltweit viel bewirken

Das zeigt zum Beispiel das Projekt genialsozial. Hier können Schüler*innen für einen Tag ihren Sitzplatz in der Schule gegen einen Arbeitsplatz in einem Betrieb oder einer Werkstatt tauschen. Das besondere an diesem Projekt: Das verdiente Geld fließt in soziale Projekte rund um die Welt, wobei ein Teil lokal investiert wird. „Genialsozial“ konnte damit schon viele Lebensperspektiven aufzeigen.

Eine aktive Zivilgesellschaft, ein Rechtsstaat oder eine soziale Marktwirtschaft - was ist dir wichtig?
Eine aktive Zivilgesellschaft, ein Rechtsstaat oder eine soziale Marktwirtschaft – was ist dir wichtig? Foto: Sabrina Winter

6. Demokratie ist die Aufgabe von unseraller

Die Konrad-Adenauer-Stiftung informiert detailliert über die verschiedensten Komponenten der Demokratie: Von ganz oben bis ganz unten haben wir Mitspracherechte und sollten diese auch nutzen. Denn mit der Demokratie verhält es sich wie mit dem Zähneputzen, wenn man es nicht macht, wird es braun. Und was wir nicht nutzen, verlieren wir irgendwann. Also: Mund auf, Rechte kennen und sich basisdemokratisch sich auf Schul-, Uni- oder Lokalebene einbringen.

7. Grüne Inseln gibt es nicht nur in der Südsee

Sondern auch hier – wenn man in Leipzig wohnt, zum Beispiel in der Dübener Heide. Der Verein Dübener Heide e.V. engagiert sich für den Umweltschutz in dem Naturpark. Dieser wurde übrigens nicht vom Staat, sondern von Bürger*innen gegründet. Die Leute in dem Gebiet demonstrierten gegen den geplanten Braunkohleabbau in den 1980er Jahren. Sie wollten lieber ihren Wald behalten. 1990 gründeten sie schließlich einen Verein dafür und schützten so das Fleckchen Erde.

Auf bunten Zetteln haben die Teilnehmer*innen zusammen getragen, was für sie gute Arbeit bedeutet
Auf bunten Zetteln haben die Teilnehmer*innen zusammen getragen, was für sie gute Arbeit bedeutet Foto: Sabrina Winter

8. Näher*innen verdienen nur 1 Prozent an deiner Jeans

Ganz schön ungerecht: Von dem, was du für deine Jeans zahlst, gehen 50 Prozent an den Einzelhandel, 25 Prozent gehen für Verwaltung und Werbung drauf. Die Menschen, die deine Jeans zusammen genäht haben, bekommen nur 1 Prozent des Preises.

9. Primark ist nicht der Oberschurke

Das Modehaus macht immer wieder Schlagzeilen damit, wie schlecht die Bedingungen seiner Arbeiter*innen sind. Aber es ist nicht allein. Firmen wir H&M und Puma lassen ihre Kleidung unter genauso schlechten Bedingungen produzieren wie Primark. Esprit, Nike und Vero Moda sind sogar noch schlimmer: Sie setzen sich kaum oder gar nicht für die Arbeitsrechte und einen fairen Lohn ihrer Mitarbeiter*innen ein.

Viele Siegel, einen Anspruch: Fair gehandelt. Doch stimmt das immer?
Viele Siegel, einen Anspruch: Fair gehandelt. Doch stimmt das immer? Foto: Sabrina Winter

10. Fair ist das neue schwarz

Fairer Kaffee, faire Schokolade und faire Bananen sind bekannt. Der Konsum von fairen Produkten ist beliebt wie nie zuvor, vollkommen verständlich natürlich. Doch eine faire Stadt? Ja, auch das gibt es und Leipzig ist eine der sogenannten „Fairtrade-Towns“. Eine Stadt, die fair werden möchte und ist, verpflichtet sich den fairen Handel zu fördern und Unterstützung dafür in der Politik, Verwaltung, der Zivilgesellschaft und freien Wirtschaft zu bekommen. Es gibt in Deutschland mittlerweile sogar vier Fairtrade-Unis und ratet mal, welche eine von ihnen ist. Richtig: die Uni Leipzig.

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